Sonntag, 14. Dezember 2014

TUN

GUT

Okay, also.. liebe(r) Lesende(r), hiermit bitte ich Dich zunächst Deine volle Aufmerksamkeit der Frage da oben zu widmen. 

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, Dir nur nahelegen, dass es zwei fundamental verschiedene Typen Mensch gibt. 
Diese, die sich beim Lesen fragen, ob das, was sie gerade machen, ihnen gut tut
und
jene, die sich beim Lesen fragen, ob ihr Handeln gut tut. Allem. Der Welt als Gesamtheit inklusive ihnen selbst.
Wenn Du den Zettel an meiner Tür jetzt erneut betrachtest, fragst du dich dann das Gleiche wie beim ersten Lesen? 
Wenn Dir gerade aufgefallen ist (und zum Glück hat das niemand außer Dir mitbekommen) , dass Du als erstes eigentlich viel mehr an Dich gedacht hast, als ganz nüchtern und allgemeingültig, versuchst Du bitte ersteinmal darüber nachzudenken und dann vielleicht ab diesem Moment in jedem Moment das Gute umzusetzen. Damit tust Du zwar deinen ganzen Mitwesen einen Gefallen, aber den größten Gefallen tust Du Dir selbst.
Es macht so unglaublich glücklich jeden verdammten famosen Tag mit einem XXL Edding "JA" darunter kritzeln zu können. 
Mich nervt es, dass man diese zwei drei Wochen der weihnachtlichen Großzügigkeit braucht, um ein bisschen was zu spenden, zu schenken, zu verteilen, und damit meine ich nicht Geld und Materielles. Selbstverständlich ist das alles in der Weihnachtszeit super und jedes Helfen ist nicht zu bemängeln, aber wie abrupt diese Bereitschaft anfängt und endet ist schon irgendwie fatal. Dieses Phänomen jedes Jahr beobachten zu müssen, raubt mir oft ein wenig Hoffnung in selbstständiges und nicht immitiertes Denken für das Allgemeinwohl, aber gleichzeitig zeigt es ja, dass die Leute "sozial" empfinden können- bloß in den vorgegeben Strukturen: im Dezember an die "Ärmeren" der Gesellschaft zu gedenken. 
Ich finde es unbeschreiblich wichtig, nicht schlecht, gut oder besser zu sein.
Bei diesem Wort habe ich ein Problem mit der Steigerung, weil "besser" zwangsläufig mit Leistung und Hierarchie assoziiert wird und "guter" zwar auch eine Verstärkung beschreibt, aber das "gut" nicht hinter sich lässt und nicht in ihrer Arroganz höher zu stehen, gleich ein neues Wort schöpft. Deshalb sollten wir hier alle überhaupt nicht besser als irgendwas und irgendwer leben, handeln, denken, sondern viel mehr 
Gut tuen
Gutheit ausleben
das gutestmögliche Ich sein, das Gutmöglichste zu erzeugen und das Gutmöglichste aus anderen herauszuholen. 

1 Kommentar:

mariachaotic hat gesagt…

Sehr toller Text!
Da fängt man wirklich mal nachzudenken.