Samstag, 6. Juni 2015

NAMIBIA 1 - [AUF DEM WEG IN DEN NORDEN]

BLAU STRUKTUR KROKI KROKI. SCHARF LEDER ZÄHNCHEN BARFUSS TALENT AMEISEN ETOSHAVILLAGE GEMÜTLICH WASCHBECKEN DUSCHE BAD DUTT
Namibia. Westküste nördlich von Südafrika. Von Kapstadt ging es mit einem weinenden und lächelnden Auge nach Windhuk, der Hauptstadt des Landes. Wir brachen sofort am nächsten Morgen auf in den Norden, die Stadt ist nicht besonders liebenswert und außerdem zog es uns als allererstes in den Etosha Nationalpark. Wir schliefen auf dem Weg mal hier, mal da, die ersten Übernachtungen hatten wir von Kapstadt aus gebucht, und danach ging es sehr spontan und wie bei Vagabunden daher. Nachdem wir gleich im ersten Städtchen großes Glück im Unglück hatten, da unsere Rucksäcke innerhalb von 10 Minuten aus dem Auto geklaut wurden, meine Kamera allerdings unversehrt auf dem Beifahrersitz lag, ging es also weiter durch die Weite, Schönheit, Leere, vorbei an hohen Termitenhügeln und ganz grandiosen Naturperfektionen der Superlative - bei afrikanischer Musik und Sonnenschein. Man könnte meinen, wir haben durch dieses Dilemma die Strukturen, das System und vor allem die Bürokratie besonders gut kennengelernt und zudem, dass wir herausgefordert wurden, wie abhängig wir von Materiellem [eben nicht]sind und wie es um unsere Flexibilität steht. Natürlich ist es anfangs ein verdammt abartiges Gefühl, aber es zeigte auch, wie wenig doch ein paar Gegenstände ausmachen und woher Glück und Ausgeglichenheit eigentlich stammen. Ich war, als wir dann ohne Fensterscheibe und mit nur einer Pappe davor weiterfuhren, unheimlich dankbar und fröhlich darüber, was nicht gestohlen wurde, anstatt darüber zu schmollen, was ich nun nicht mehr meinen Besitz nennen konnte. Und als es dann noch am selben Tag in eine wunderschöne Unterkunft ging, in der wir in einem Zelt mit Dusche und Bad im Freien lebten, war ich mir sicher, dass das die Belohnung und der Ausgleich für alles vorherige war.  Das Jeden-Tag-woanders-Sein endete für einige Zeit, die wir dann in dem Nationalpark verbrachten.. es ist mehr Wildnis und Walachei als ein Park, aber so heißt das nun mal. So begannen die intensivsten und beeindruckendsten Begegnungen mit freien, eigenständigen, wilden Geschöpfen. Ein ganz ganz besonderes Zusammentreffen hatte ich mit einer riesigen Herde von Elefanten, die nicht oft und vor allem sonst nicht in dieser Anzahl zu beobachten sind. Daher kann ich auch immer noch nicht glauben, dass uns plötzlich mächtige Elefanten auf der "Straße" entgegen marschierten, uns unsere Anwesenheit gestatteten. Stundenlang starrte ich meine liebsten Wesen auf dem Planeten an - Frieden, Weisheit, Gemütlichkeit und Intelligenz und Unmengen von Glückseligkeit sprühen diese Tiere aus. Etwa 40 Elefanten liefen um uns, meinen Papa und mich im Auto sitzend, herum, erzeugten leise Raschelgeräusche im Gras und schnauften ab und zu. Sonst Stille. Und laute Aufschreie in meinem Kopf vor Erquickung. Momentan glaube ich, dass ich noch nie so viel Magie auf einmal erlebt habe. Und dass, egal was passiert, diese Erlebnisse alles alles alles wieder gut machen. Die Tiere in der Etosha Pfanne gibt's morgen zu sehen .

2 Kommentare:

Nimsaj hat gesagt…

Wow das klingt alles sehr interessant, lehrreich, spannend und abenteuerlich! Und die Bilder dazu sind auch einfach magisch. Bin gerade total auf dem Afrika Trip, da ich zwei Afrika Bücher gelesen habe und bin jetzt noch neugrierig als zuvor!

Freu mich auf weitere Beiträge!

Liebe Grüße
Jasmin von nimsajx.blogspot.de

Kathi hat gesagt…

Oh neeeeein, ich hoffe, ihr habt die wichtigsten Sachen noch und auch ne Ersatzkreditkarte und so... das ist ja total doof, dass euch das ausgerechnet jetzt noch passieren musste :(
Aber trotzdem schön, dass die Schönheit von Afrika trotzdem noch alles wieder wett machen kann. Ich freu mich schon auf die Fotos von den Tieren, weil ich da ja leider nicht so viele gesehen habe in Kapstadt und ich bin fast ein bisschen neidisch, dass ich schon wieder in Europa bin und du den Kontinent noch weiter erkunden darfst ;)
Viel Spaß!! :)